Zucker & die Entstehung entzündlicher Darmerkrankungen

 

Entzündliche Darmerkrankung (engl. IBD: Inflammatory bowel disease) ist ein Überbegriff für Erkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, die durch chronische Entzündungen des Magen-Darm-Trakts gekennzeichnet sind. Die Patienten leiden unter Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust. Die Ursache von entzündlichen Darmerkrankungen ist vielschichtig, wobei die Genetik, die Darmmikrobiota und Umweltfaktoren, wie die Ernährung, eine Rolle spielen. Während die Zahl der betroffenen Fälle in den letzten dreißig Jahren weltweit gestiegen ist, von 3 Millionen Fällen im Jahr 1990 auf fast 7 Millionen im Jahr 2017, sind Regionen, die sich durch eine sogenannte „westliche“ Ernährung auszeichnen (d. h. arm an Ballaststoffen und reich an Zucker, Fett, Salz und tierischem Eiweiß), wie die Vereinigten Staaten, Hotspots für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Dies hat die Hypothese beflügelt, dass Merkmale einer westlichen Ernährung und eines westlichen Lebensstils ein wichtiger Auslöser sind.

 

Eine Reihe von Studien hat Merkmale der westlichen Ernährung mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung gebracht, neben anderen Erkrankungen wie Diabetes und Herzerkrankungen. Proteinreiche und ballaststoffarme Diäten sowie solche mit hohem Fett- oder Salzgehalt haben in Mausmodellen ebenfalls gezeigt, dass sie die Krankheit auslösen oder verschlimmern. Darüber hinaus berichten Patienten über eine Verschlimmerung der Symptome, wenn sie fettige Lebensmittel, Milchprodukte und rotes Fleisch essen, was den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheitsverlauf weiter verdeutlicht.

 

Zucker ist ein wichtiger Bestandteil der westlichen Ernährungsform. Der durchschnittliche Amerikaner konsumiert beispielsweise fast 60 Pfund zugesetzten Zucker pro Jahr – die höchste Konsumrate der Welt – in Form von Softdrinks, Säften, Snacks und Süßigkeiten. Während eine Reihe von epidemiologischen Studien Zucker mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung gebracht haben, haben andere dies nicht getan. Daher ist der spezifische Beitrag von Zucker zur Entwicklung und zum Fortschreiten von chronisch entzündlicher Darmerkrankungen unklar geblieben.

 

Betroffene Patienten leiden häufig unter Bauchschmerzen, Durchfall oder Gewichtsverlust und können nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel stärkere Symptome zeigen.

 

In einer neuen Studie, die in Science Translational Medicine veröffentlicht wurde, wiesen Wissenschaftler anhand von Mausmodellen nach, dass Zucker Entzündungen im Darm fördern und verschlimmern kann. Die Forscher fütterten Mäuse sieben Tage lang mit Glukose, Saccharose oder Fruktose, die gängige Einfachzucker sind. Sie verwendeten Zuckerkonzentrationen, die denen in beliebten Softdrinks wie Coca-Cola oder Mountain Dew ähneln. Interessanterweise entwickelten die mit Zucker gefütterten Mäuse, insbesondere die in der Glukose-Gruppe, eine schwerere Colitis (eine Form der entzündlichen Darmerkrankungen) als die, die nicht mit Zucker gefüttert wurden.

Wie kann etwas, dass uns so gut schmeckt so viel Schaden anrichten?

Es stellte sich heraus, dass Zucker allein den Darm nicht schädigt. Vielmehr steht der Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Zucker und der Entwicklung der  Darmmikrobiota im Vordergrund. Als Darmmikrobiota (Darmflora) wird die Gesamtheit der Mikroorganismen (Bakterien, Viren usw.) bezeichnet, die den Darm des Menschen besiedeln.

Wenn Mäusen Antibiotika verabreicht wurden, um ihre Darmmikrobiota zu dezimieren, verlor der Zucker seine krankheitsverschlimmernde Wirkung. Wenn Mäuse, denen Darmmikroben fehlten, mit dem Kot von mit Zucker gefütterten Mäusen gefüttert wurden (d. h. sie wurden von der durch den Zuckerkonsum veränderten Darmmikrobiota besiedelt), entwickelten sie außerdem eine schlimmere Kolitis als Mäuse, die mit dem Kot von nicht zuckeressenden Mäusen gefüttert wurden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Darmmikrobiota eine direkte Rolle bei der zuckerassoziierten Verschlimmerung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen spielt.

 

Zucker verändert also die Zusammensetzung der Darmmikrobiota. Dies ist nicht besonders überraschend, da wir mittlerweile wissen, dass die mikrobielle Gemeinschaft im Darm sehr dynamisch ist und selbst auf kurzfristige Veränderungen in der Ernährung reagiert.

 

Der Darm ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die Bakterien daran hindert, in den immunzellreichen Raum unter der Darmoberfläche einzudringen. Wenn diese Barriere durchbrochen wird, kann eine Entzündung entstehen. Tatsächlich wird angenommen, dass Störungen der Schleimhautbarriere zur Entstehung von Entzündungen beitragen. Vor diesem Hintergrund stellten die Wissenschaftler fest, dass Mäuse, die mit Glukose gefüttert wurden (dem Zucker, der die schwerste Colitis verursachte), höhere Konzentrationen von Bakterien aufwiesen, die den Darmschleim abbauen, wie Akkermansia muciniphila und Bacteroides fragilis, mit einer entsprechenden Zunahme der von den Bakterien stammenden, schleimabbauenden Enzyme und einer Abnahme der Dicke der Schleimschicht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Zucker über die Darmmikrobiota die intestinale Mukusbarriere stört und dadurch Entzündungen des Darms fördert und verschlimmert.

 

Allerdings gibt es möglicherweise noch andere Mechanismen, durch die zuckerinduzierte Veränderungen in der Mikrobiota zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beitragen, die wahrscheinlich von der Art des konsumierten Zuckers abhängen. In einer anderen Studie wurde beispielsweise festgestellt, dass Mäuse, die mit einer zuckerhaltigen Diät gefüttert wurden, einen geringeren Anteil an Darmbakterien aufwiesen, die Acetat produzieren, eine Verbindung, die für die Aufrechterhaltung der Darmgesundheit wichtig ist. Diese Mäuse waren auch anfälliger für eine chemisch induzierte Kolitis als diejenigen, die eine Kontrolldiät erhielten. Zucker kann also auch den Gehalt an mikrobiellen Stoffwechselverbindungen im Darm beeinflussen, um Entzündungen zu fördern oder zu verschlimmern. Solche Möglichkeiten sollten weiter untersucht werden.

 

In jedem Fall ist diese Studie aus einer Reihe von Gründen spannend. Obwohl die Ergebnisse noch im Kontext menschlicher Erkrankungen untersucht werden müssen, liefern sie neue Erkenntnisse über die Beziehung zwischen Zucker, der Mikrobiota und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Im weiteren Sinne untermauern die Forschungsergebnisse den Beweis für den tiefgreifenden Einfluss der Ernährung auf die Darmmikrobiota. Selbst ein einzelner Nahrungsbestandteil wie Zucker kann die mikrobielle Gesamtheit im Darm in einer negativen Weise verändern. Wenn wir verstehen, wie die Ernährung die mikrobielle Gemeinschaft im Darm formt, sind wir besser in der Lage, ernährungsbasierte Strategien zur Wiederherstellung oder Umgestaltung der Darmmikrobiota zu entwickeln, um die Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu verhindern.

 

Hier geht es zur Studie.

Weitere Beiträge

Burnout, Stoffwechsel & Mitochondrien

Verdacht: Burnout? Fühlen Sie sich müde? Antriebslos? Nicht mehr leistungsfähig? ̶ Dann sollten Sie sich dringend um Ihren Stoffwechsel kümmern. Wir zeigen Ihnen wie und

Zucker…oder nicht?

Bei diesen Bezeichnungen sollten Sie aufpassen! In Lebensmitteln verstecken sich oft Zucker (oder Zuckeraustausschtoffe), die nicht nur für Laien auf den ersten Blick als solche

Zahnmedizin

Die Zahnmedizin befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Therapie der Erkrankungen des Zahn-, Mund- und Kieferbereichs. [1]

Treten viele unterschiedliche Beschwerden gleichzeitig auf, ist es oft eine große Herausforderung herauszufinden, woher die Symptome kommen, um daraus zu schlussfolgern, welche Therapieansätze die Heilung unterstützen und welche wiederum den Körper eher überfordern und eine negative Reaktion auslösen.

Ernährungsmedizin

Bei der Ernährungsmedizin handelt es sich um ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit Prävention, Diagnostik und Therapie ernährungsabhängiger oder -bedingter Erkrankungen beschäftigt, außerdem mit krankheits-assoziierter Fehlernährung, Mangelernährung und Überernährung sowie zusätzlich ihrer wissenschaftlichen Herleitung. Die Zusatz-Weiterbildung ist bei einigen Landesärztekammern im Weiterbildungskatalog enthalten. [1]

Gastrointestinale Erkrankungen / Funktionsstörungen

Der Bereich der Magen-Darm-Erkrankungen stellt sicher den größten Schwerpunktbereich unserer Klinik dar. Wir decken das gesamte Spektrum in der Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ab. Dazu zählen unter anderem:

  • Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens (Leitsymptome: Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Oberbauchschmerzen)
  • Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms (Leitsymptome: Durchfall, Verstopfung, Unterbauchschmerzen)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
    Behandlung von bösartigen Veränderungen des Darms (v.a. Darmkrebs)
  • Infektiologische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Reizdarmsyndrom

Integrative Medizin

Die Integrative Medizin beschäftigt sich mit der Verbindung zwischen der konventionellen Schulmedizin und der Komplementärmedizin. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, die Standards und Effizienz der Schulmedizin auf die Methoden der Komplementärmedizin zu übertragen. [1]

Komplementärmedizin

Bei der Komplementärmedizin handelt es sich um eine medizinische Richtung, die bestimmte individuelle diagnostische und therapeutische Verfahren der Alternativmedizin ergänzend zur Schulmedizin einsetzt. Dazu gehören unter anderem Akupunktur, Naturheilkunde, Ernährungstherapie oder körperorientierte Therapieverfahren wie Sporttherapie. [1]

Mitochondriale Medizin

Wissend, dass mitochondriale Dysfunktionen, die von primären Defekten innerhalb der Organellen ausgehen oder durch Umwelteinflüsse hervorgerufen werden, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Heilung menschlicher Erkrankungen spielen, fokussiert sich diese medizinische Richtung auf die Analyse und Behandlung von körpereigenen Mitochondrien der Patienten. [1]

Tumorzellen können einen immensen, negativen Einfluss auf die Aktivität der Mitochondrien haben. Durch chemische Prozesse verschiebt sich der Stoffwechselweg innerhalb der Mitochondrien von der effektiven aeroben ATP-Gewinnung zur ineffektiven anaeroben Glykolyse-Produktion, welche das Tumorwachstum begünstigt. Um dies zu verhindern, kann z.B. Dichloracetat (DCA) verabreicht werden. [2] 

Allerdings werden Therapien der Mitochondrialen Medizin nicht von den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung umfasst und unter Umständen auch nur bedingt von den privaten Versicherungen übernommen. [3] Dies sollte man vor Therapiebeginn klären.

Naturheilkunde

Naturheilkunde ist die Lehre von der Therapie und Prophylaxe von Krankheiten unter ausschließlicher Anwendung von Naturheilmitteln und Naturheilverfahren. Zur Anwendung kommen unter anderem Phytotherapie, Ernährungstherapie, Ethnomedizin (z. B. TCM142 oder Ayurveda) sowie der Beratung bezüglich der Lebensführung der Patienten. [1]

Orthomolekulare Medizin

Bei der Orthomolekularen Medizin handelt es sich um ein alternativmedizinisches Modell, bei dem biochemische Ungleichgewichte im Körper analysiert und ausgeglichen werden, um Krankheiten vorzubeugen oder zu behandeln. Dazu dienen vor allem Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und sog. Vitalstoffe unter Umständen (u.U.) in pharmakologischer (arzneimittelrechtlich relevanter hoher) Dosierung (Megavitamintherapie bzw. Vitalstoffhochdosistherapie).

Anmerkung: Ein Wirksamkeitsnachweis im Sinne der evidenzbasierten Medizin steht dabei wohl noch aus. Allerdings weisen wir gerne angesichts der immer wieder geforderten medizinisch-wissenschaftlichen Nachweise auf die Datenbank pubmed hin! Allein die Suche nach „vitamin d cancer“ ergab 10.993 Treffer, die Suche nach „vitamin c cancer“ 5.946 Treffer und die Suche nach „magnesium cancer“ 4.246 Treffer!

Präventivmedizin (Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention)

Ein wichtiges, aber häufig vernachlässigtes Teilgebiet der Medizin ist die Präventionstherapie. Es bezeichnet die Gesamtheit aller individuellen und kollektiven Maßnahmen zur Prophylaxe von Krankheiten, Unfällen und vorzeitigem Tod durch medizinische Maßnahmen der Früherkennung und Frühbehandlung (Primär-Prävention). Sie stützt sich auf epidemiologischer Erforschung und Bewertung von medizinischer Prophylaxe. [1]

Primärprävention

Die wohl bekannteste Form der Prävention ist die Primärprävention. Darunter versteht man das Vorbeugen des erstmaligen Auftretens einer Krankheit durch Maßnahmen zur Vermeidung von Teilursachen (Risikofaktoren) vor Eintritt einer fassbaren biologischen Schädigung. Entsprechende Maßnahmen wären zum Beispiel Vitalstoffausgleich, Darmpflege, Ernährung, Bewegung, Impfungen oder Hygienevorschriften. [2]

Sekundärprävention

Zu der Sekundärprävention gehört die Früherkennung von symptomlosen Krankheitsfrüh- oder -vorstadien, durch Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennungsuntersuchungen oder Screening. [3]

Tertiärprävention

Bei der oftmals nicht als Prävention anerkannten Tertiärprävention wird die Verschlimmerung von Krankheiten und Behinderungen durch wirksame Therapie einer symptomatisch gewordenen Krankheit verhindert. Beispiele hierfür sind Koronarsportgruppen nach Herzinfarkt, therapeutisches Reiten bei Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) oder Atemtherapie bei zystischer Fibrose. Die mitochondriale, orthomolekulare, integrative, biologische, Komplementär-, Naturmedizin kennen Maßnahmen zur Verminderung des Leidens im Bereich schwerster Erkrankungen. [4]

Mediziner aus den Bereichen:

  • Biologische Medizin
  • Ernährungsmedizin 
  • Gastrointestinale Erkrankungen & Funktionsstörungen
  • Integrative Medizin
  • Komplementärmedizin
  • Mitochondriale Medizin
  • Naturheilkunde
  • Orthomolekulare Medizin
  • Präventivmedizin

Wir nehmen nur Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker auf.

Alternativmedizin

Sammelbegriff für diagnostische und therapeutische Verfahren, die anstatt der Methoden der Schulmedizin eingesetzt werden und auf Konzepten und Methoden beruhen, deren Wirkung durch wissenschaftliche Methoden aktuell nicht ausreichend nachgewiesen ist und die in der Regel von der Schulmedizin nicht anerkannt werden. [1]

Umweltmedizin

In­ter­dis­zi­plinäres Fach­gebiet der Medizin, das sich mit der Er­for­schung, Behandlung und Prä­venti­on um­welt­bedingter Ge­sundheits­risiken und Ge­sundheitsstörun­gen be­fasst. Um­welt­medizin wird ein­ge­teilt in prä­venti­ve Um­welt­medizin mit um­wel­thygie­nischen, epi­demiologischen und prä­ventiv­medizinischen Schwer­punkten so­wie

klinische Um­welt­medizin mit in­dividual­medizinischer Aus­richtung. [1]

Chronische Erkrankung

Von einer Chronischen Erkrankung spricht man bei irreversiblem Vorhandensein, Akkumulation oder dauerhafter Latenz von Krankheitszuständen oder Schädigungen. Die Behandlung solcher Krankheiten fokussiert sich zumeist auf unterstützende Pflege, Förderung der Selbstpflegefähigkeit, Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit und Prävention weiterer Behinderung. [1]

Chrono-Biologie

Die Chrono-Biologie ist ein Forschungsgebiet, welches sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung biologischer Rhythmen wie dem Schlaf-Wach-Zyklus, dem Menstruationszyklus sowie dem Rhythmus von Atmung und Herzschlag (zirkadiane Rhythmen) befasst. [1]

Evidenzbasierte Medizin

Die angewandte Medizin ist evidenzbasiert, wenn die Entscheidung, wie der individuelle Patient medizinisch versorgt wird, in Form wissenschaftlicher Fragestellungen in (klinischen) Studien untersucht werden, bis sich sichere und wirksame Therapien und Untersuchungsverfahren feststellen lassen. [1]

Funktionelle Medizin

Die Funktionelle Medizin betrachtet den Körper des einzelnen Patienten als integriertes System, spaltet demnach die einzelnen, voneinander unabhängigen Organe nicht in medizinische Fachrichtungen auf. Dabei richtet sich die Behandlung auf das gesamte System und nicht (nur) die einzelnen Symptome der Erkrankung. [1]

Ganzheitliche Medizin

Die ganzheitliche Medizin ist ein Konzept, bei dem der Patient als ein mit seiner Umgebung eng verbundenes System gesehen wird. Die Gesundheit des Patienten wird demnach vor allem durch psychische, soziale, ökologische und spirituelle Faktoren
beeinflusst. [1]

Kostenerstattung

Die Kostenerstattung ist ein Finanzierungsprinzip im Gesundheitswesen, bei dem der Patient die Kosten einer ärztlichen Behandlung, eines Arznei-, Heil- oder Hilfsmittels zunächst selbst trägt und nachträglich von der Krankenversicherung erstattet bekommt. Für außerhalb der sog. Schulmedizin liegende Diagnostik und Therapie sollte man die Kostenerstattung vor Beginn der Behandlung klären. Die jeweiligen Versicherungsbedingungen der privaten Krankenversicherung sind im ersten Schritt dafür maßgebend; im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung ist maßgebende gesetzliche Norm § 13 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch SGB V.

In der Regel erfolgt die Kostenerstattung unter Beachtung der individuellen Vertraglichen Regelungen
durch die private Krankenversicherung.

Kostenübernahme

Alternativ zur Kostenerstattung [1] kann bei der gesetzlichen Krankenversicherung auch vor Beginn der Behandlung ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden, sodass der Patient keine Vorausleistung erbringen muss. Wahrt die gesetzliche Krankenkasse die Entscheidungsfrist ohne ausreichenden Grund nicht, tritt eine Genehmigungsfiktion ein. [2]

[1] Vgl. BVerfG, Beschl. v. 8.4.2014 – 1 BvR 2933/13; Bach/Moser/Kalis MB/KK, § 4, Rn. 247.

[2] Zu den Einzelheiten: Klemp, Bernd, „Die Genehmigungsfiktion-Ein scharfes Schwert wird wenig genutzt“, Die Naturheilkunde 02/2019, S. 62 ff 

 

Onkologie

Die Onkologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Sie beschäftigt sich mit Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner (bösartiger) Erkrankungen (Krebs). [1]

Regulationsmedizin

Die Regulationsmedizin ist ein umfassender Oberbegriff. Es ist ein interdisziplinäres Fachgebiet der Heilkunde, welches auf Prinzipien der Autoregulationsmechanismen, der Kybernetik und der Ganzheitsmedizin begründet ist. Sie vereint Methoden der Naturheilverfahren und der Komplementärmedizin, schließt aber auch die naturwissenschaftlich orientierte Medizin nicht aus. Ihre Wirkungsweise ist dabei bezüglich eines Organismus als vorwiegend funktionell steuernd und modulierend anzusehen. Es sollen Kompensationsmechanismen unterstützt, Restfunktionen aktiviert und Regenerationsprozesse in Gang gesetzt werden. [1]

Schulmedizin

Der Begriff der Schulmedizin umfasst die allgemein anerkannte und an medizinischen Hochschulen gelehrte Medizin im Sinne einer angewandten Naturwissenschaft. [1] Zudem bezeichnet dieser Begriff regelmäßig die Leistungen, welche im Leistungskatalog der GKV aufgenommen und dementsprechend durch die Versicherungen übernommen werden. [2]

Biologische Medizin

Die Biologische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und vereint Elemente der Naturheilkunde mit anderen alternativen Heilverfahren. Sie bietet einen völlig neuen Denkansatz, um Krankheiten und Leiden zu behandeln, indem sie sich an den Ursachen der Krankheit orientiert. Ziel ist die Wiederherstellung der Regenerationsfähigkeit des Körpers, Zelle um Zelle. Erfolgversprechend hat sich das „3-Stufen-Programm“ etabliert, das durch Entgiftung, Wiederaufbau eines gesunden Darm- und Immunsystems und der Stärkung der Regenerationskräfte leitet. [1]

[1] 3-Stufen-Programm nach Prof. Dr. med. Thomas Rau, Frei, Claudia, „Ursachen statt Diagnosen behandeln“, Die Naturheilkunde 02/2019, S. 42 ff.